Siebengebirgsmarathon am 10.12.2006
März im Dezember - Gelungener Saisonabschluß
Ich habe es also doch gemacht: zum ersten Mal zwei Marathons relativ kurz hintereinander zu laufen. Normalerweise bereite ich mich gezielt auf die Teilnahme an je einem Frühjahrs- und einem Herbstmarathon vor. Bei einem Jahresschnitt von ca. 53 km (pro Woche) laufe ich in den 10 Wochen der Vorbereitung 640 km mit einer Zielzeit von 3:30 Std.
Ende Oktober hatte ich den Marine Corps Marathon in Washington in 3:31:45 Std. absolviert, war zufrieden, dabei jedoch an meine Leistungsgrenze gegangen. Bald danach ging es mir aber schon wieder prima und ich fragte mich, ob es das für dieses Jahr schon gewesen sein sollte. 10 Wochen zielgerichteten Trainings für nur einen Wettkampf? So richtig Lust auf Intervalltraining hatte ich aber auch nicht mehr...
So begann ich, mich zu testen. Am ersten Wochenende einen 16er, am nächsten einen 20er, gefolgt von einem 30er und einem 32er. Nach diesem letzten Test, der zufriedenstellend verlief, habe ich mich dann zum Siebengebirgsmarathon angemeldet. Die Gegend liegt quasi vor meiner Haustür und besticht durch tolle Läufe, so u. a. den Löwenburg-, den Drachen- und auch den Rheinhöhenlauf. 2002 war ich hier meinen ersten Marathon überhaupt gelaufen und hatte diesen 2003 nochmals absolviert. So ganz ohne ist er nicht: Ca. 550 Höhenmeter sind bei diesem Landschaftslauf zu überwinden. Nicht nur diese ist eine Parallele zu Arolsen (diesen Lauf kenne ich aber selber nicht, habe nur darüber gelesen).
Was hatte ich mir vorgenommen? Erneut volle Pulle kam nicht in Frage. So schob ich mein Zeitziel von gelaufenen 3:45 Std. in 2003 auf mindestens 4:05 – 4:10 Std. Ich wollte mich angesichts der mangelhaften Vorbereitung nicht völlig verausgaben und erstmals auch ein paar Fotos während des Laufs schießen. Zu meiner großen Freude begleitete mich mein Freund Josef. Er ist zwar ein paar Jahre älter, aber immer noch deutlich flotter unterwegs. In München und Frankfurt mußte er allerdings ein tiefes Tal der Tränen durchschreiten: jeweils bei km 28 kam das Aus aufgrund muskulärer Probleme. Für mich und ihn völlig unverständlich. Da ich viel mit ihm laufe, kenne ich sein Leistungsvermögen. Auch er wollte im Wohlfühltempo in diesem Jahr wenigstens noch einmal angekommen sein, was auch durchaus überzeugend funktionieren sollte.
So fanden wir uns nach kurzer Anfahrt um 9.15 Uhr im Bürgerhaus Aegidienberg ein, die Startunterlagen hatten wir schon am Samstag besorgt. Das Bürgerhaus ist idealer Anlaufpunkt für die Athleten: zentral, trocken und warm. Von hier aus geht man gemeinsam zum Start an der Pferdebahn und läuft im Trockenen und Warmen ins Ziel. Nicht ganz Frankfurter Verhältnisse, aber zumindest „Frankfurt light“...
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