Trailrunning oder: Zurück zur Natur
Eigentlich hat’s das auch in Deutschland schon immer gegeben. Nur hat man es früher anders genannt, z.B. Querfeldein- oder Crosslauf. Irgendwann aus der Mode geraten, wurde über viele Jahre überwiegend auf der Straße gerannt und das bevorzugt volles Rohr. Das wird besonders deutlich, wenn man mal schaut, wie viel schneller insgesamt früher gelaufen wurde. Zu Zeiten der ersten großen Laufwelle in den siebziger Jahren mit noch sehr überschaubaren Teilnehmerfeldern gab es Marathonläufe mit einer Maximalzeit von vier Stunden, danach wurde abgebaut! Unter drei Stunden zu laufen, war völlig normal und durchaus nichts Besonderes.
Nicht allen gefiel das uneingeschränkt, sowohl was den zu belaufenden Belag betrifft als auch die Geschwindigkeit. Selbstverständlich kann man auch im Gelände schnell rennen, bis der Arzt kommt, aber willst Du größere Strecken überwinden, mußt Du das Tempo drosseln. Und stellst vermutlich fest, daß Du am Ende deutlich weniger platt bzw. weiter gekommen bist als früher. Entschleunigung ist Trumpf, auch im Laufen. Und gesünder ist es auf die Dauer sowieso.
Wie Ihr in meinem läuferischen „Werdegang“ lesen könnt, bin ich zum Langstreckenlauf wie die Jungfrau zum Kind gekommen. War ich die ersten vier Jahre meistens noch auf befestigten Wegen bis max. zur Marathondistanz unterwegs gewesen, kam der Wunsch auf, auch mal an Distanzen jenseits der magischen 42,195 km zu schnuppern. Die erste Gelegenheit dazu gab es vor Ostern 2006. Ein Gruppenlauf auf dem Premium-Wanderweg Rheinsteig über gute 50 km und rund 1.800 Höhenmeter sollte es sein. Die Anstiege GEHEN, im Flachen joggen und bergab laufen? Gemeinsam in der Gruppe starten, laufen und ins Ziel kommen? Keine Zeitmessung? Der Weg und das Ankommen ist das Ziel?
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