Noch stehen wir, gefühlt ein kleineres Feld als gewöhnlich – das sicherlich dem Wetter geschuldet -, am Start, als schon ohne jede Vorankündigung der Startschuß fällt. Wer sich hier auskennt weiß, daß dies ein Fehler ist. Denn will man die erste Runde flott angehen, muß man ziemlich vorne dabei sein. Wenn man den Sportplatz überquert hat, muß alles in einen schmalen Weg einmünden, unvermeidliche Staus sind die Folge. Gut, zu den schnellen Hirschen habe ich noch nie gehört und mit zunehmendem Reifegrad wird man eh immer langsamer, aber dennoch würde ich gerne schneller vorankommen, doch keine Chance. Ich ärgere mich, denn es gibt auf der ersten Runde kaum ein Vorbeikommen und ich fühle mich ausgebremst.
Am Ende der ersten Runde komme ich an der Zeitnahme vorbei und die große Uhr verkündet eine 7:11, absolut schnell genug und am Rande des für mich vernünftigerweise Machbaren. Also war der Stau ein Segen für mich, denn sonst hätte ich wohl einen der berühmten Thorsten-Hintsch-viel-zu-schnell-Starts hingelegt. Glück gehabt.
Ab der zweiten Runde kann ich frei laufen, das Feld hat sich entzerrt. Beim Schinden jeden Meters in Innenkurven ist das Umlaufen bzw. Überspringen der Pfützen sehr schnell beendet: Mitten durch lautet die Devise, die Schuhe bleiben trotzdem trocken, gute Ausrüstung zahlt sich wirklich aus. Die zweite und dritte Runde sind zu meinem Erstaunen nur unwesentlich langsamer, was mich aber nicht davor rettet, eingangs der vierten von den Führenden kassiert zu werden. Zum Trost beginne ich ebenfalls das ganz hintere Feld einzusammeln, ein Gefühl, das ich genieße, solange ich das noch erleben darf. In der dritten Runde bricht gar die Sonne kurz heraus, dies wird vom Wettergott aber direkt mit einem Regenschauer bestraft.
Etwas Federn muß ich dann noch lassen, aber es sieht zunehmend danach aus, als könnte ich deutlich schneller als beim Schnee- und Eislauf von vor zwei Jahren ankommen. Im Übrigen entsprechen meine Zeiten auf diesem teilweise eckigen 9,45 km-Kurs in etwa meiner 10er Zeit auf einer günstigen Strecke. Und so ist es im Ziel dann auch: 43:47 min. stehen am Ende zu Buche und dank der geringen Teilnehmerzahl aus RLP (die Landesgrenze zu NRW verläuft in unmittelbarer Nähe) bedeutet der fünfte AK-Platz (von neun) die Kreis-Crossmeisterschaft in der M50. Ja, Wahnsinn! Der 41. Platz von 110 Männlein und Weiblein insgesamt relativiert das zusätzlich.
Wie immer gibt es einen leckeren Weckmann nebst süßem Tee zur Belohnung, auch gelingt mir noch ein schönes Zielfotos von Ute und Heike. Und da ich mich noch nie derart eingesaut habe, wird dieser schöne, aber anstrengende Lauf mit einem Heldenfoto der rückwärtigen Ansicht beendet. Auf eine Neues am 1. Dezember 2013 bei der 50. Ausgabe!
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