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21. Silvesterlauf des LC Euskirchen am 31.12.2008
 

Rund um die Steinbachtalsperre

Wie immer möchte ich gerne neue Eindrücke gewinnen und bin daher auf der Suche nach einem netten Silvesterlauf in akzeptabler Entfernung. Montabaur wäre eine Möglichkeit, aber die Abzocke der Fa. Münz kommt für mich nicht in Frage, daher gilt es weiterzusuchen. Im Februar bin ich im Rahmen des Decke-Tönnes-Marathons an der Steinbachtalsperre vorbeigekommen und mir wurde erzählt, daß dort eine Traditionsveranstaltung stattfände. Euskirchen liegt in akzeptabler Entfernung, also: nichts wie hin!

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Mit meinem Freund Josef bin ich schnell vor Ort und empfange im Waldschwimmbad (leider geschlossen...) sofort die vorbereitete Startnummer, das geht ja  ratzfatz.  Die restliche Zeit vor dem Start vertreiben wir uns damit, zunächst den Schülerläufen zuzuschauen. Diese finden auf dem ersten km der Mittel- (4 km) und Langstrecke (10 km) statt. Es ist ein „Anlaufkilometer“ zur Talsperre, die dann ein- bzw. dreimal zu umrunden sein wird.

Mit dem Wetter haben wir heute großes Glück. Nach dem Dauerfrost der vergangenen Tage ist es mit 2° frostfrei und windstill. Übel wäre es, wenn es regnete, denn die Veranstalter bieten keine Möglichkeit zum Unterstellen. So können wir uns durch Bewegung warmhalten und laufen uns nach dem Start des 4 km-Laufs ein. Die Startlinie, ein unscheinbarer Strich auf der Straße (kein Startbanner) haben wir schon einmal in Augenschein genommen.

Kurz vor halb drei stehen wir dann im Bereich des Starts. Doch wo ist die Linie? Nicht zu sehen. Die Läufer, über 800 haben sich vorangemeldet, stauen sich auf der kaum 4 m breiten Straße. Wahrscheinlich stehen wir zu weit vorne, aber bei uns sind noch viele andere. Zu weit hinten möchte ich auch nicht stehen, um mich nicht durch dicke Läuferpulks durchkämpfen zu müssen. Man kennt das ja. Ich warte darauf, daß ein Offizieller die ganze Bande zur Startlinie zurückdrängt. Mein Nachbar fragt noch nach der Linie, ich versuche ihn einzuweisen, schaue nach hinten und plötzlich, unvermutet und ohne Vorwarnung fällt der Startschuß.

Ja super, was ist das denn? Ich stehe bestimmt 70-80 m in Laufrichtung hinter dem Start. Vorne wird natürlich losgerannt, die Uhren nachträglich gestartet und die „Blöden“ bedauert, die sich brav an der Linie aufgestellt haben. Etliche starke Läufer müssen sich also durch mindestens 300-400 Läufer durchmogeln. Nicht auszudenken, wenn es hier wirklich um etwas gegangen wäre! Heiko, was hättest Du (zurecht) geflucht!

Der erste km führt nur bergab und aufgrund der fehlenden Meter bin ich schon nach 3:40 min am späteren Ziel. Welch eine Zeit für einen alten Mann! Schade, daß da wahrscheinlich 20 bis 25 sec dazuzurechnen sind. Ab geht es auf die erste von drei Talsperrenrunden. Der Weg ist durchgehend asphaltiert und hervorragend zu belaufen. Er schlängelt sich zunächst rechts um den zugefrorenen See, um nach ca. der Hälfte der Runde zunächst über die Staumauer und dann auf der linken Seite (vom Ziel aus gesehen) zurück zu führen.

Die erste Hälfte ist völlig flach, die zweite bietet zwei Anstiege, von denen ich den zweiten als ganz schön giftig empfinde. Das Höhenprofil weist auf 4 km 55 Höhenmeter aus, das wären bei 5 m für den ersten km insgesamt 155 HM. Das halte ich allerdings für nicht realistisch, es werden wohl irgendwo zwischen gut 50 und knapp 100 sein. Nach der zweiten Steigung folgt ein ebensolcher Abstieg zum Ziel, wo schon der launige Moderator zu hören ist und wirklich viele Fans für straffe Haltungen und entspannte Gesichtszüge der Athleten sorgen. Zumindest ich habe auf den nächsten beiden Runden damit zunehmend Probleme, denn diese 10 km-Strecke empfinde ich als mehrfach im Jahr startender Marathonläufer fast als Sprint.

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Nach der ersten Runde halte ich leider vergeblich nach einer Erfrischungsstelle Ausschau, nach der zweiten ebenso. OK, das ist im Winter nicht ganz so dramatisch und wahrscheinlich ohnehin mehr Psychologie als daß es wirklichen Nutzen bringt. Gefallen hätte es mir trotzdem. Weiter suche ich vergeblich km-Schilder, was mich doch ziemlich verwundert. Hinterher höre ich, daß es wohl blasse Markierungen auf dem Asphalt gegeben haben soll, ich jedenfalls habe sie in der Anstrengung nicht gesehen.

Meine Geschwindigkeit pro Runde liegt ziemlich konstant bei knapp 13 Minuten (für drei km), was für meine Verhältnisse flott ist. Auf der zweiten Runde ziehen dann einige an mir vorbei, auf der dritten kaum noch, ich habe mein Tempo gefunden und die hinter mir erweisen mir den erforderlichen Respekt vor meinem hohen Alter (ab morgen M 50, sch...). Auf dem letzten Bergabstück wird noch mal richtig Gas gegeben und ich rausche durchs Ziel. 42:30 min, wow! 93. Mann von 478 (644 insgesamt) . Das kann nur am günstigen CW-Wert aufgrund der ersten Glattrasur nach Monaten des Dreitagebarts gelegen haben! Schade, daß die Zeit wegen der fehlenden Anfangsmeter nicht richtig ist, aber auch etwa 43 min können sich durchaus sehen lassen. Sonst wäre das sogar eine neue pB gewesen!

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Juppi ist in knapp 44 min zuhause und damit auch trotz – Ihr wißt schon! – deutlich unter seinem Plan von 45 min geblieben. Zufrieden nuckeln wir unseren Tee und bestaunen die praktischen Fleece-Mützen, die wir geschenkt bekommen haben. Die wird sich zum Laufen sicherlich meine Göttergattin unter den Nagel reißen.

Super funktioniert die Siegerehrung, so etwas Schnelles habe ich noch nie erlebt. Und das ist auch sinnvoll, denn wer will bzw. kann es in der Kälte lange im Freien aushalten? Das war ein angenehmer Saisonabschluß in einer schönen Umgebung, die erst im Sommer ihre Reize ganz entfalten wird. Ich freue mich schon auf die Herausforderungen der kommenden Saison 2009.