Elke ist leider krank und da ich niemandem ihren bereits bezahlten Startplatz schmackhaft machen kann, reise ich alleine über rund 60 km an. Parkraum ist mehr als ausreichend unmittelbar am Geschehen vorhanden, auch der Weg zur Startnummernausgabe im Waldschwimmbad ist kurz. Gegen Vorlage der Startnummer gibt es aus Anlaß des Silberjubiläums ein Kölschglas (werbefrei).
Die Entfernung von Zuhause hat leider zur Konsequenz, daß ich nicht einen einzigen Bekannten treffe, das mindert meine gute Laune aber nicht. Mein Vorhaben, zum Warmlaufen eine Runde um die Talsperre zurückzulegen, wird durch die Vorwettkämpfe (denen ich nicht in die Quere kommen möchte) vereitelt, so verlege ich dieses auf den früheren Anfangskilometer, die Talsperrenstraße, und lege dadurch auch ein paar Höhenmeter zurück. Die günstige Witterung – trockene 9° - verleiten mich, T-Shirt unterstützt in „Kurz“ zu laufen, mißtrauisch beäugt durch viele dickbewandete reine Volksläufer.
Zehn Minuten vor dem Start stehe ich am Zielbogen und suche den wenig entfernten Startplatz, schließe mich dann dem Zug der Lemminge an. Der bleibt irgendwann stehen, ein Startbanner fehlt völlig, ebenso eine Startlinie. Interessanterweise hat sich das Volk in beide Richtungen fröhlich durcheinander aufgestellt, weil kein Hinweis zu entdecken ist, wie herum gestartet wird. Irgendwann entscheidet sich die Masse dann für den Kurs rechtsherum, und ich versuche, nach vorne zu kommen, um nicht so viele 50 – 60-Minuten-Läufer umkurven zu müssen. Ich bilde mir ein, dort zu stehen, wo ich hingehöre, schon fällt für mich völlig überraschend der Startschuß.
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