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5. Kottenforstlauf (Bonn) am 05.06.2014


Einfach unkompliziert

Der für mich unkomplizierteste Lauf findet in Bonn statt: 11,64 km flach durch den benachbarten Kottenforst mit Start und Ziel im Verteidigungsministerium. Und das Ganze für lau und während der Arbeitszeit. Da verwundert es nicht, daß ich drei Wochen nach dem Rennsteig und dem vergleichsweise flotten Marathon in Stockholm schon wieder die Schnürsenkel stramm ziehe, obwohl ich schon vorher weiß, daß ich mich dafür unterwegs verfluchen werde. Im frischerworbenen Stockholmer Shirt stehe ich mit meinen Kameraden Jochen und Volker am Start, mit uns weitere gute 200, was eine Steigerung um sagenhafte 23% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Der Amtschef des Streikräfteamts hält eine launige und erfreulicherweise kurze Rede, schon geht’s los. Ich laufe erst einmal so los, wie ich mit frischen Beinen, die ich definitiv nicht habe, loslaufen würde. Den Rest wird die Strecke zeigen.

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Schnell ist die Tartanbahn verlassen und wir biegen auf einen Weg ein, der uns schnell auf die Innenzaunrunde zur Südwache führt, die natürlich für uns geöffnet ist. Die abgesicherte Zufahrtsstraße wird noch fix überquert und schon hat uns der Wald verschluckt. Die Strecke kenne ich aus dem FF, kann sie quasi mit geschlossenen Augen laufen, denn auf ihr oder zumindest Teilen von ihr bin ich ständig unterwegs, wenn ich hier trainiere. Die ersten beiden km im Wald gehen ganz geradeaus und obwohl der Untergrund teilweise mit grobem Kies belegt ist, bleibe ich unter 4:30 min/km, was für mich durchaus schnell ist. Ob ich das werde halten können?

An der Getränkestation bei ca. km 3,3 biegen wir nach rechts auf einen asphaltierten Weg ein, der ein schnelles Vorwärtskommen begünstigt. Schon bin ich am Ortsrand von Heidgen, werde aber wieder nach links in Richtung Wald geführt. Der schönste, leider nur wenige hundert Meter lange naturbelassene Weg bringt uns dann wieder in den Kottenforst. Noch zweimal links abgebogen sind wir nach ca. 8,3 km wieder an der Getränkestelle und damit auf dem Rückweg. Es läuft nach wie vor erstaunlich gut und ich wundere mich mal wieder über mich selber.

Die Straße ist unverändert abgesperrt, die Personenkontrolle entfällt heute bzw. wird durch eine Startnummernkontrolle ersetzt und die letzte paar hundert Meter in Angriff genommen. Nein, mehr reinhauen kann ich jetzt nicht mehr, obwohl ich dazu aufgefordert werde, aber sein Tempo über die gesamte Strecke durchhalten zu können, ist doch auch etwas. Ich biege wieder auf die Tartanbahn ein, eine letzte, jetzt als sehr lang empfundene dreiviertel Stadionrunde, dann ist es mal wieder geschafft. 52:53 min. stehen zu Buche, das entspricht einem km-Schnitt von 4:33 min. und ich bin mehr als zufrieden, denn damit habe ich erstmals meine Altersklasse gewonnen (bei 11 in der M 55).

Jochen ist lange vor mir eingetroffen, wird Gesamtvierter, Volker folgt in respektvollem Abstand. Schön war’s wieder einmal, auch wenn wir in der Mannschaftswertung unter “Ferner liefen” gelistet sind und man mich auf dem Foto kurz vor dem Ziel nur erahnen kann. Gerne wieder, am 24.06.2015 wird es soweit sein.
 

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