Kurz vor der Kaserne riskiere ich einen Blick nach hinten, den ich vorher vermieden habe, denn der wird ja bekanntermaßen als Zeichen von Schwäche gewertet. Der nächste Läufer liegt weit zurück, aber ich ziehe trotzdem weiter durch, denn so weit vorne werde ich vermutlich nie wieder liegen. Nach einem weiteren km am Kreisel vor dem Südtor werde ich vom Verkehrsposten gelobt („Das sieht gut aus“! – so fühle ich mich auch) und laufe wieder in die Kaserne ein. Noch eine dreiviertel Ehrenrunde auf dem Sportplatz, ich werde namentlich begrüßt, die Zuschauer klatschen und mit stolzgeschwellter Brust werden die letzten 200 m absolviert. Nach 51:55 min ist es dann geschafft, ich bin hochzufrieden und mein weiblicher Fanblock, bestehend aus einer Person, strahlt.
Mario hat natürlich gewonnen und ist 41:54 min gelaufen, das ist wohl kaum mehr als sein Longjog-Tempo. Dirk ist Zweiter in 44:45 min und damit unter einem 4er Schnitt gelaufen. Respekt, Herr Kamerad! Zufrieden trolle ich mich und werde im kommenden Jahr bestimmt wieder dabei sein. Denn, wie gesagt: Wann kann man mal mit so wenig Aufwand einen gut organisierten Wettkampf bestreiten? Und das für lau?
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