Nach längerer Zeit habe ich mich mal wieder für die ultraleichten Trailschlappen von innov8 entschieden, die in neuem Zustand mal 212 g gewogen haben. Trotz groben Stollenprofils rutsche ich bei jedem Abdruck leicht nach hinten weg, hier hätte man wohl mit Spikes die besten Ergebnisse erzielen können. Als Weltrekordanwärter. Da ich das nicht bin und auch noch nie war, ist es also völlig unerheblich. Den ersten km habe ich, überwiegend leicht ansteigend, nach 4:45 min. hinter mir. Auch der zweite km (4:47 min.) führt, leicht ansteigend, etwas vom See weg, da wir die Extrameter benötigen, um mit der Seeumrundung auf zehn km zu kommen. Um die Obstplantage des Klosters herum kommen wir an den Fulbert-Stollen, den ich in der Anstrengung gar nicht bemerke. Trotzdem ist er wichtig, weil man über ihn jahrhundertelang den Wasserspiegel des Laacher Sees, der über keinen natürlichen Abfluß verfügt, regulieren konnte.
3 km sind geschafft, und weil der dritte km ausschließlich bergab führt - wir nähern uns dem Ufer -, stehen insgesamt 14:07 min. auf dem Zeiteisen. Nach 4 km und exakt 19 min. Laufzeit bin ich endlich auf dem Uferweg und habe den See bis zum Schluß immer, schön sichtbar, auf der linken Seite. Halbzeit ist nach knapp 24 min. Halte ich das Tempo, geht sich das für mich mit rund 48 min. aus, die flotten km-Zeiten um die viereinhalb min. sind wohl unwiederbringlich vorbei. Es gibt Dinge, die man nur begrenzt, falls überhaupt, beeinflussen kann. Dessen ungeachtet fühle ich mich gut und glaube, falls nichts völlig Überraschendes kommt, meine Geschwindigkeit halten zu können.
Der Weg ist breit genug, daß jede(r) völlig frei laufen kann, trotzdem wundere ich mich, daß praktisch keine Spaziergänger unseren Weg kreuzen. Bis auf ein paar Jogger, die sich nicht entblöden, uns während des Wettkampfs entgegenzukommen. Ich finde das total affig, denn dann hätten sie sich auch eine Startnummer besorgen und hier mitmachen können. Und wenn ich sehe, daß sie stolz Finishershirts regionaler Laufveranstaltungen tragen, muß ich davon ausgehen, daß sie genau wissen, was sie tun. Gute 6 km sind vergangen, als wir den Campingplatz erreichen und ihn umlaufen. Der siebte km ist, einem kurzen Anstieg geschuldet, der langsamste mit exakt 5 min.
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