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32. Niederbreitbacher Volksstraßenlauf am 14.07.2012


Irgendwie ist es schon so etwas wie eine Verpflichtung, wenn im Nachbardorf der Fockenbachlauf ausgerichtet wird. Gerade wenn die beiden Geburtstage, die immer um den Lauf herum liegen, mal nicht auf diesen Tag fallen, gibt es eigentlich keine Ausrede.

Um 16 Uhr fahre ich schon mal zum Nieberbreitbacher Sportplatz, an dem Start und Ziel liegen, lege Flyer für unsere Läufe aus, hänge ein Banner für unseren StaffelMarathon auf und hole die Startnummern ab. So können Josef und ich ganz gemütlich gegen 18 Uhr zuhause los und die drei Km auf dem Radweg zwischen den beiden Dörfern zum Einlaufen nutzen. Um 18.20 Uhr sind wir vor Ort, reihen uns in das Starterfeld des 10 Km-Hauptlaufs ein und kaum 10 min. später fällt der Startschuß.

Gleich geht es scharf rechts auf die kleine Wiedbrücke, 2-3 Schlenker, mit Feuerwehrunterstützung überqueren wir die Landstraße und sind schon auf der langen Margaretha-Flesch-Straße, die nach etwa 1,5 Km in das Fockenbachtal und damit in den Wald führt. Nach weiteren 3,5 Km erreichet man den Wendepunkt, hat dabei rund 80 Höhenmeter überwunden und kann, falls die Puste reicht, es richtig zurückrollen lassen. Bei der heutigen laufidealen Witterung - nach zwölf Stunden Dauerregen ist es bei 18° endlich mal wieder trocken - sollte das drin sein. Inwieweit es sinnvoll ist, sieben Tage nach meinem fordernden alpinen Marathon Richtung Matterhorn schon wieder auf Anschlag zu laufen, müßt Ihr beurteilen. Ich sage: Ein Zehner geht immer.

Heike hatte netterweise vorher noch schnell ein Foto dreier schöner Männer gemacht. Kaum auf der Margaretha-Flesch-Straße angekommen, zeigt sich schon der Unterschied zwischen Training und Wettkampf auf der gleichen Strecke: Die (natürlich sehr moderate) Steigung fällt deutlich mehr auf! Das Feld zieht sich schnell weit auseinander und ein freies Laufen ist bald möglich. Beim Eintauchen in den Wald erweist sich die Witterung als echter Nachteil, denn die Fotos werden bei der Dunkelheit (fast) nichts, schade.
An der ersten Tränke reicht man uns Schwämme - heute nicht nötig - und auch an der zweiten reicht man sie uns, obwohl hinter den Helfern gefüllte Wasserbecher stehen. So bediene ich mich halt selber.
Was mich beruhigt: Auch bei km 4 kommt mir der führende Läufer noch nicht entgegen, also scheine ich einigermaßen flott unterwegs zu sein. Bei ca. Km 4,2 ist es dann soweit.

Staunende Gesichter bei der 5 Km-Wendemarke, einen fotografierenden Läufer haben die wohl auch noch nicht gesehen. Dinger gibt’s! Bräpe halt.

Gregor und Josef sind einträchtig knapp hinter mir und strahlen in die Linse, Jochen auch, bei Hannelörchen sieht es schon mehr nach Arbeit aus. ist es ja auch, selbst wenn die Laufbedingungen heute optimal sind. Was haben wir hier schon geschwitzt!

Bei etwa Km 7 werde ich das erste Mal kassiert, nachdem ich auf der ersten Hälfte bergan ganz gut ausgesehen habe, die vielen Höhenmeter im Vorfeld des Zermatt-Marathons waren wohl doch für etwas gut. Dann kommen noch einige weitere Läufer nach und es juckt mir verdammt in den Beinen gegenzuhalten. Aber ich beschließe angesichts des letzten Wochenendes und des anstehenden Augsburg-Marathons, nicht auf der letzten Rille zu laufen und lasse sie ziehen. Sie bleiben aber durchaus in Reichweite, also - nein, es bleibt dabei.

Jubelbild

Waldaustritt, wieder die Margaretha-Flesch-Straße hinunter, an deren Ende Heike steht, die für den “Blick aktuell” einen Bericht fertigen wird. Vater reißt die Arme hoch - “Das wollte ich sehen!” Wenn es doch immer so einfach wäre, Frauen glücklich zu machen... Zieleinlauf nach 44:42 min., über eine Minute schneller als im vergangenen Jahr, 36. gesamt und 5. der AK M 50! Super, und das nur sieben Tage nach einem Marathon mit 2.000 Höhenmetern! Trotzdem: schlappe 30 Sekunden liegen zwischen meinem sechsten und dem dritten Altersklassenplatz. Hätt’ ich doch reinhauen sollen, aber wer weiß so etwas schon? Noch ein paar Zielfotos schießen und ab nach hause mit Josef auslaufen. Ich bin gerade drei Minuten daheim, öffnen sich die  Schleusen des Himmels.