Nein, ich fange jetzt nicht auch noch an, Marathons in wöchentlicher Folge zu laufen. Dafür ist meine Physiognomie, so meine ich erkannt zu haben, nicht gemacht. Wenn aber in meiner unmittelbaren Nachbarschaft ein Staffelmarathon durchgeführt wird, bei dem man für den eigenen ggf. noch etwas lernen kann, dann halte ich es mit De Höhner und sage: „Da simmer dabei, dat ist pri-hi-ma!“
So mache ich mich sieben Tage nach Rom mit meiner kompletten Familie auf die andere Rheinseite zum TV Remagen, der nach dem Ausfall im vergangenen Jahr auf historischem Boden vor dem schönen Rathaus als Start- und Zielbereich ab 12 Uhr die sechste Auflage der Ahrkreisstaffel ausrichtet. Der Erlös geht an drei karitative Einrichtungen, u. a. an die „Aktion Benny & Co.“, für die in der Vor-Osterwoche wieder der Rheinsteig-Erlebnislauf stattfinden wird. 52 Staffeln werden antreten.
Das Besondere an diesem Staffelmarathon ist die Wertung: Es gibt nur eine einzige. Jedes Team besteht aus max. sechs Teilnehmern, Bedingung ist die Beteiligung mindestens einer Frau und eines Kindes bis 15 Jahre zumindest als Startläufer(in). Nach zwei kleinen Einführungsrunden von je 400 Metern sind 34 Runden von je ca. 1,2 km Länge zurückzulegen. Und die haben es durchaus in sich: Vom Start und Ziel am Rathaus geht es zunächst über eine lange Gerade, bevor die nächste Straße jäh zum Rhein hin abfällt. Zurück führt der Weg über die gut besuchte Rheinpromenade, auf der viele kalorienschaufelnde Restaurant- und Cafébesucher die Sportler beim Kalorienverbrennen bestaunen können. Die Läufer halten sich dafür allerdings beim Kuchenbuffet neben dem Rathaus schadlos. Verlorene Höhenmeter müssen dann durch ein mit einem Fallgitter versehenes Stadttor wieder gewonnen werden. Um die Kirche herum geht es schließlich erneut zum Start-/Ziel-Bereich.
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