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wellcome-Benefizlauf am 19.09.2009
 

Wellcome in Sayn

Runde um Runde für den guten Zweck (Pressebericht Blick Aktuell)

Mein Freund Peter Siebenmorgen ist “Hans Dampf in allen Gassen”, wenn es um sein geliebtes “Sään” geht. Wird irgendwo jemand ehrenamtlich gebraucht - Peter ist dabei. Das hat ggf. auch Auswirkungen auf seinen Freundes- und Bekanntenkreis, wie im Folgenden nachzulesen ist.

Die Initiative “wellcome” bietet jungen Familien praktische Hilfe nach der Geburt. In vielen frischgebackenen Familien ist die Freude groß, wenn das Baby kommt, aber die Kräfte sind schnell am Ende und nichts geht mehr. Da ist es gut, wenn Familie und Freunde helfen, den Baby-Stress zu bewältigen. Wer keine Hilfe hat, kann sie von wellcome bekommen. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin kommt ins Haus und übernimmt familienentlastende Aufgaben. Hierfür braucht’s natürlich Kohle und die sollte durch einen Benefizlauf hereinkommen. Die Idee: Pro gelaufener Runde im Sayner Schloßpark (ein knapper Kilometer) zahlt jeder einen bestimmten Betrag, zzgl. zur Startgebühr von 5 €. Auf mir unerklärliche Weise hatte Peter da mich im Auge und wenn der Peter bittet, gibt’s kaum eine Ausrede.

Schülerläufe gab’s am Vormittag und um 12.30 Uhr sollte der erste Erwachsenenstart erfolgen, um 14.00 Uhr der zweite. Das Ende war auf 15.30 Uhr festgesetzt.

Nach meinem anstrengenden Marathon in Münster vor sechs Tagen und gerade halbwegs überstandener Erkältung bin ich sehr unsicher über den Ausgang dieser Aktion. Aber die Gefahr ist gering, ich kann ja nach jeder Runde aussteigen. Leider verzögert sich der Start, aber um 12.39 Uhr geht es dann endlich los. Jeder hat einen Rundenzähler, kann das Gehirn ausschalten und nur noch laufen.

Wahrscheinlich bin ich wie immer zu schnell unterwegs, auch wenn ich nicht ständig nach der Zeit schiele. Aber ich liege doch deutlich unter sechs Minuten pro Runde, die wohl nicht ganz einen Kilometer lang ist. Dafür aber sehr schön im altehrwürdigen fürstlichen Schloßpark. Ein bekanntes Gesicht knipst mich am Schmetterlingsgarten, ich grinse entspannt und realisiere erst im Nachhinein, wer mich da abgelichtet hat. Auf der nächsten Runde wird Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn dann standesgemäß begrüßt...

Auf der fünften Runde nutze ich erstmals die Verpflegungsstelle, die sich vor manchem Marathonlauf nicht hätte verstecken müssen: Wasser, Limonade, Äpfel und Bananen reichen mehr als zum Überleben. Und die netten Mädchen  sind äußerst engagiert.

Nach einer Stunde laufen meine Frau und Tochter ein, um sich auch ein paar Runden zu beteiligen. Deren Start erfolgt allerdings sieben Minuten zu früh. Versucht man hier, verlorene Zeit wieder hereinzuholen? Sinn macht es ja eigentlich nicht.

Die Brühe läuft mittlerweile ordentlich, denn rund 24° sind es heute geworden. Ich wundere mich wie üblich über die bestockte und unbestockte Fraktion. Was um alles in der Welt soll der Quatsch, daß junge, gesunde Frauen mit angewinkelten Armen und entschlossenem Blick den Weg entlang schleichen? Angst vor Schweiß oder Puls über 100? Kein wasserfestes Make Up? Ich ziehe den Hut vor einer Frau mittleren Alters, die stöckchenziehend gestartet ist und sich dann zum Laufen entschlossen hat. Dafür trage ich ihr auch die Dinger ins Ziel.

Runde um Runde geht vorbei und letzlich sind wir, meine ich, nur noch drei Läufer, die bis zum Schluß durchhalten. Der “Sieger” schafft 35 Runden, ich 32 in 2:53 Std. und der der Dritte deren 30. Schade, daß die ausgeschriebene “Siegerehrung” nicht stattfindet. Dafür erfreuliche Überraschung beim Bezahlen: Ein Politiker - der anstehenden Wahl sei es gedankt! - beteiligt sich an jedem gelaufenen km mit 0,50 €. Da ich pro km einen € zahlen wollte, habe ich für uns drei rund 20 € gespart. Prima, da freut sich unser Stamm-Italiener, denn dafür werden schon mal drei satt.

Die Veranstaltung bewerte ich als durchweg gelungen und die Kinderkrankheiten werden bei einer evtl. Wiederholung bestimmt auszumerzen sein.