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8. Fliegerhorstlauf am 10.03.2009


10 Wahn-sinnige Vorteile

Aufgrund der guten Erfahrung aus dem letzten Jahr ist es für mich keine Frage, erneut zum Fliegerhorstlauf in die Luftwaffenkaserne nach Wahn am militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn zu fahren.

Vorteil 1: Hier organisiert die Bundeswehr und die ist ein Garant für perfekten Ablauf. Nicht, daß es das woanders nicht gäbe, aber hier gibt es den zweifelsfrei. Zum achten Mal richtet das Luftwaffenamt hier seinen 10 km-Lauf aus. In der neuen Sporthalle, nahe zu Start und Ziel, befinden sich die Startnummernausgabe, Umkleide und Duschen, alles also prima nahe beieinander.

Vorteil 2: „Zivilunken“ (Nicht-Militärs und auch Nicht-Bundeswehrangehörige) können ebenfalls teilnehmen. Ob die Entscheidung, vier Tage vor dem Marathon in Kandel noch einen 10er zu laufen, intelligent ist, wird sich schnell und allerspätestens am Sonntag herausstellen.

Vorteil 3: Der Lauf wird um 13.30 Uhr gestartet, da kann ich mich gut zwischen der Arbeit mal ausklinken und habe an diesem Tag wenigstens etwas Vernünftiges getan. ;-)

Vorteil 4: Für ein überschaubares Startgeld von 4,50 € erhält man in der OHG (Offizierheimgesellschaft) hinterher sogar Kaffee und Kuchen. 

Vorteil 5: Es ist zwar nach wie vor Winter, aber Köln ist immer eine warme Ecke (nicht nur zum Christopher Street Day). Der Himmel ist stahlblau und wenn der eiskalte Nordostwind nicht wäre, könnte man die lauen 11° tatsächlich genießen. Auf jeden Fall reicht es mir, Mut zu beweisen und der ungeteilten Aufmerksamkeit sicher zu sein: Ich laufe in „Kurz“!

Vorteil 6: Am Start gibt es etwas zu sehen, das ich aber nur mitbekomme, weil ich von einem Laufkameraden darauf aufmerksam gemacht werde: Susanne Hahn, die Olympia- und WM-Teilnehmerin im Marathonlauf, ist anwesend. Zwar nicht als Läuferin, sondern als Fan ihres Mannes Frank, eines Fregattenkapitäns. Dick eingemümmelt erkennt sie keiner und so wird sie bei der Ansage leider auch nicht erwähnt. Das zufriedene Grinsen, das ich erkenne, klärt sich nach einem Besuch ihrer Homepage auf: Madame sind schwanger!

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Die Einzel- und Mannschaftswertungen erfolgen getrennt nach Hauptklasse (bis 39 Jahre) und Masterklasse (ab 40 Jahren). Das habe ich jetzt mal nicht als Vorteil gewertet, obwohl es so kein Hauen und Stechen um die Altersklassensiege gibt, 95 % aller Läufer können ihrer Tätigkeit also ganz entspannt nachgehen. Nach einer Viertelstunde Warmlaufen erfolgt der Start pünktlich und los geht die Hatz. Es folgt ein Kreuzen und Queren durch die Liegenschaft auf zunächst sehr gut asphaltierten Wegen. Überall stehen Posten und verhindern, daß wir überfahren werden. Wie auch beim letzten Mal ist der erste km in 4:06 Minuten zu schnell, aber der zweite (4:19) leicht bergan und der dritte (4:28) mit strammem Gegenwind lassen wieder normale Verhältnisse einkehren.

Den vierten in 4:27 und den fünften in 4:17 führen zu einer „Halbzeit“ von 21:37 min. Der sechste km (4:30) bietet zur Abwechslung mal die bekannte kurze, trockene und deshalb problemlose Kopfsteinpflasterpassage und auf dem nächsten km (4:09) gelingt es mir doch tatsächlich, einige wenige Konkurrenten abzuhängen. Die Beine sind erstaunlich frisch, nachdem sie das am Sonntag beim Trainingslauf gerade nicht waren.

Das Feld zieht sich immer weiter auseinander. Die beiden nächsten km sind zwar nicht gefühlt, aber gemessen doch deutlich langsamer: 4:32 und 4:47. Die Hälfte des neunten km verläuft über (allerdings relativ festes) Gelände am Kasernenzaun und kostet mit Sicherheit die eine oder andere Sekunde, an deren Ende ist die Strecke baustellenbedingt etwas sandig (kein Grip).

Kurz darauf kommt wieder der tolle Sportbereich mit seinen zwei Laufbahnen und zwei Kleinspielfeldern in Sicht- und Hörweite. Noch eine Dreiviertelrunde Tartanbahn, ordentlich durchgezogen und bei musikalischer Unterstützung laufe ich nach 43:55 min ins Ziel und gleich noch etwas aus. Da habe ich im Vergleich zum letzten Jahr am Ende doch einige Sekunden liegen lassen müssen. Im Zielbereich gibt’s Iso, der reichlich genommen wird. Den nimmt gerne auch Kamerad Siggi, der kurz darauf ebenso zufrieden das Ziel erreicht und zum wiederholten Male feststellt, daß Laufen und Radfahren im Bewegungsablauf durchaus unterschiedlich sind.

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Vorteil 7: Die Duschen sind warm und man fühlt sich gleich wieder menschlich.

Vorteil 8: In der OHG ist es nett eingedeckt und, wie es sich dort gehört, wird stilvoll wunderbarer Blechkuchen verdrückt und Kaffee getrunken.

Vorteil 9: Nach einer knappen halben Stunde sitze ich wieder zufrieden in Bonn an meinem Arbeitsplatz und, last but not least, kann ich

Vorteil 10: mit gutem Gewissen den heutigen (kalten) Lauftreff schwänzen.