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12. Fliegerhorstlauf in Köln/Wahn am 12.03.2014 (Fotos: Detlev Ackermann)


Operation Verteidigung

Wie schon des öfteren geschehen, hatte ich mich auch im vergangenen Jahr dem Fliegerhorstlauf in der Luftwaffenkaserne Wahn am militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn nicht entzogen. Neu war, daß die Unterabteilung des BMVg, in der ich arbeite, erstmals eine Mannschaft stellte. Dank des überragend schnellen Jochen, der die zwei durchschnittlichen Zeiten von Jörg und mir kompensierte, belegten wir bei 2° und fiesem Dauerregen einen überraschenden dritten Platz, den es heute zu verteidigen galt. Doch, o je, das diametral andere Wetter mit wolkenlosen 17° und deutlich stärkerer Beteiligung ließ wenig Hoffnung auf eine Wiederholung des Erfolgs aufkeimen.
 

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Die neuen Sporthallen, nahe zu Start und Ziel, in denen sich die Startnummernausgabe, Umkleide und Duschen befinden, bieten optimale Voraussetzungen. Drei km Einlaufen, darunter je eine Runde auf den benachbarten Laufbahnen, wärmen die Muskulatur auf und bereiten die morschen Knochen auf den ersten (!) Tempolauf des Jahres vor. Nette Gespräche, u.a. mit Jasmin Schlaack, verkürzen die Zeit zum Start, der arbeitnehmerfreundlich um 13:30 Uhr erfolgt. Mit den Worten „Das ist heute ein toller Tag: Zum ersten Mal tun mein Boß und meine Frau sofort das, was ich sage!“ schickt uns der Chef des Stabes des Kommandos Unterstützungsverbände Luftwaffe auf die Reise.

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Es folgt ein Kreuzen und Queren durch die Liegenschaft auf zunächst sehr gut asphaltierten Wegen. Überall stehen Posten und verhindern, daß wir von den zahlreichen Baustellenfahrzeugen überfahren werden. Wie fast immer ist der erste km in 4:06 Minuten zu schnell gelaufen, auch der zweite (4:16) leicht bergan ist sehr flott und auch der dritte (4:24) liegt eigentlich über meinen Verhältnissen.

Der vierte in 4:30 und der fünfte in 4:34 führen zu einer „Halbzeit“ von 21:50 min. ich beginne hochzurechnen und auf sub 44 zu spekulieren, aber ich weiß ja, was mich noch erwartet. Der sechste km (4:37) bietet zur Abwechslung mal die bekannte kurze, heute wieder trockene und deshalb problemlose Kopfsteinpflasterpassage und auf dem nächsten km (4:29) muß ich schon etwas beißen und mich am Riemen reißen. 

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Das Feld zieht sich immer weiter auseinander. Die beiden nächsten km 7 und 8 sind zwar gefühlt, aber gemessen doch nicht langsamer: 4:29 und 4:36. Die Hälfte des neunten km verläuft über (allerdings relativ festes) Gelände am Kasernenzaun und kostet die eine oder andere Sekunde, die Pace geht zeitweilig gegen 5 min/km (km-Durchschnitt 4:48), und an deren Ende ist die Strecke etwas sandig (kein Grip).

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Kurz darauf kommt wieder der tolle Sportbereich mit seinen zwei Laufbahnen und zwei Kleinspielfeldern in Sicht- und Hörweite. Noch eine Dreiviertelrunde Tartanbahn, auf der ich das Tempo nicht mehr erhöhen kann und bei musikalischer Unterstützung laufe ich nach 44:50 min ins Ziel. Na also, das Ergebnis ist nach ausschließlich langsamen Läufen seit dem Silvesterlauf in Gummersbach doch gar nicht so schlecht, sogar noch ein paar Sekunden gegenüber 2013 rausgequetscht. Platz 56 von 238 gesamt und Erster in der AK M55, da gibt es wenig zu meckern. Da Jochen (38:04 min) im Ziel auf mich wartet, fällt das Auslaufen heute zugunsten verschärfter Teezufuhr und dem Austausch von Läuferlatein aus. Jörg ist nach 47:06 min dann auch zuhause; alle sind etwas flotter als 2013 gelaufen. Trotzdem reicht es diesmal nur zum neunten (allerdings von 56) Mannschaftsplatz, mit dem wir angesichts der starken Konkurrenz wirklich zufrieden sein können.

War die heutige fünfte Teilnahme mein letzter Auftritt hier? Falls alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, werde ich im kommenden Jahr schon knappe zwei Monate Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz am Rhein sein. Diese schöne Aussicht vertreibt die aufkeimenden trüben Gedanken jedoch sehr schnell.