Plötzlich prasseln fast 25 Anmeldungen auf einen Schlag ein. Absender: Der LG Burg aus Wiedenbrück. Nie gehört. Sie feiern zwanzig Jahre Lauftreff, haben sich unsere Veranstaltung als Geburtstagsfeier ausgesucht und für zwei Tage in Waldbreitbach einquartiert. Ich hätte sie knutschen können!
Aber wie unser Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe schon seinen Zauberlehrling sprechen ließ: „Die ich rief, die Geister, / Werd’ ich nun nicht los“ sollte es nicht bei einer Begegnung bleiben. Einen Tag nach unserer sehr gut besuchten Veranstaltung (fast 500 Teilnehmer) traf eine Dankeschön-Mail aus Wiedenbrück ein, die mit den Worten schloß: „...veranstalten wir unseren Christkindllauf immer am ersten Dezemberwochenende.“ Dieser Wink mit dem Zaunpfahl war nicht mißzuverstehen. Ein Gegenbesuch bei unseren neuen Freunden stand also an.
Ein Blick auf deren Internetseite ergab einen 10er über vier Runden um den Weihnachtsmarkt. OK, warum nicht? 220 km Entfernung? Mußt Du halt durch. Dann aber kam es: „Wir machen darauf aufmerksam, daß die Anmeldung am 28.10. um 21 Uhr beginnt.“ Um 21 Uhr? Und: „Der Lauf war im vergangenen Jahr innerhalb einer Stunde ausgebucht.“ ??? Der Marathon in Washington D.C. war 2005 in zweieinhalb Tagen mit 20.000 Teilnehmern ausgebucht, aber ein „popeliger“ 10er mit 1.300 Startplätzen? Und das irgendwo in Westfalen?
Ich lege mich also auf die Lauer und haue tatsächlich um 21 Uhr in aller Eile meine fünf Anmeldungen heraus. Leider sind es nicht mehr, denn die wenigsten unserer Läufer können schon am Freitagmittag losfahren. Am nächsten Morgen lese ich: „Danke für Ihre Anmeldung. Der Lauf war in 10 MINUTEN ausgebucht.“ ??? Ich melde mich bei der Chefin Berna Masjosthusmann und stoße wüste Drohungen aus: Ich würde nicht eher heimfahren, bis ich begriffen hätte, was diesen Lauf so außergewöhnlich macht. „Komm Du nur und Du wirst verstehen.“ Wolfgang fuhr, um zu verstehen.
Nach staufreien zweieinhalb Stunden (inkl. Köln!) finden wir den beabsichtigten Top-Parkplatz an der Michael-Ende-Schule (Umkleide/Dusche 50 m entfernt, über die Ems-Fußgängerbrücke 200 m zum Start/Ziel und zur Startnummernausgabe). Gerade ausgestiegen, begrüßt uns noch am Auto Norbert von der LG Burg, als hätte er auf uns gewartet. Schön, daß man sich auf uns fünf freut, der Staffelmarathon hat auch hier nur positive Spuren hinterlassen, wie wir zu unserer Freude immer wieder hören.
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