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9. Wyker Stadtlauf am 13.08.2007

Familienlauf auf Föhr

Da hatte sich also meine Frau durchgesetzt: Urlaub an der Nordsee. Eigentlich bin ich ja viel lieber im Mediterranen mit Sonnengarantie, wenn man schon mal Urlaub hat und weit weg von zuhause ist. Aber man muß auch bereit sein, mal ein Wagnis einzugehen. Wo genau an der Nordsee war ihr eigentlich egal. Also wurde der DLV-Laufkalender studiert, denn warum soll man nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Ja super: Volkslauf auf Norderney, genau zum richtigen Zeitpunkt! Ruck-zuck war ein passendes Quartier gebucht und die Vorfreude stieg. Leider voreilig, wie sich bald herausstellen sollte.

Die Maklerin auf Norderney hatte uns eine Ferienwohnung vermietet, die sie gar nicht mehr hätte vermieten dürfen. Adäquates konnte sie für fünf Personen nicht anbieten und Wolfgang war erst einmal bedient. Also nichts mit der Verbindung von Wettkampf und Urlaub. Dann fanden wir eine feine Alternative auf Föhr und so ging’s dann halt auf eine nord- statt eine ostfriesische Insel. Die erwies sich dann als sehr nett. Ganz besonders nett war das Buswartehäuschen, das wir am zweiten Tag entdeckten, Weniger wegen des Häuschens an sich, sondern wegen des darin angebrachten Plakats: Wyker Stadtlauf am zweiten Urlaubswochenende! Das war ja ein Ding! Selten waren wir so schnell angemeldet. Elke, Vicky und Jane für 5 km, Daniel und ich für 10 km. Von der Familie meiner noch überraschenderweise auf Föhr gelandeten Schwester Jutta liefen dann noch sie selbst und ihr Jonas die 5 km, mein elfjähriger Turboneffe Yannick sollte erstmals die 10 km angehen. Also liefen von neun anwesenden Familienmitgliedern glatte sieben!.

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Phantastisches Wetter erwartete rund 450 Läufer am Lauftag. Start und Ziel war am Sandwall, der Promeniermeile von Wyk. Die Startnummernausgabe, Umkleidemöglichkeiten und Toiletten befanden sich direkt an Start und Ziel im Kurgartensaal, Duschen im Wellenbad aquaWyk-Föhr. Ein Volkslauf der kurzen Wege! Die Siegerehrung mit Wertung nach Altersklassen fand um ca. 15.00 Uhr im Musikpavillon am Sandwall statt.

Der erfahrene Onkel hatte sich großzügigerweise bereiterklärt, den Nachwuchs der Schwester über die 10 km zu geleiten. Los ging’s und ab die Post. Daniel war auch mit dabei, mußte aber recht schnell dem zügigen Anfangstempo Tribut zollen und abreißen lassen. Yannick immer dicht bei mir. Vom Sandwall zunächst ins Zentrum, durchliefen wir ein kleines Wäldchen, um über die Strandstraße wieder zurück zum Sandwall zu laufen. Die ersten 5 km waren im Sack und Yannick noch gut dabei. Ich führte in der Hand eine Trinkflasche mit, um bei diesem „Sprint“ keine unnötige Zeit an den Verpflegungsstellen zu verlieren. Außerdem war ich so unabhängig und konnte mir den Inhalt mit Yannick teilen. Sein Dank dem großzügigen Onkel gegenüber war allerdings anders, als ich mir das vorgestellt hatte: in etwa bei km 9 war ich ziemlich bedient, das Kerlchen aber noch fit wie Turnschuh.

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So versägte der Junior völlig hemmungslos die Respektperson, die ihn doch eigentlich nur über die 10 km hatte mitschleppen wollen. OK, vielleicht hatte ich auch so etwas Ähnliches gesagt wie: “Yannick, zieh durch, ich habe nichts mehr drauf.“ Aber daß der Typ das auch tatsächlich machte! Die Jugend von heute... Im Ziel war natürlich großes Hallo und alle hatten trotz der Anstrengung bei deutlich über 20° ihren Spaß gehabt. Bei der Siegerehrung durften Daniel und Yannick noch auf die Bühne und staubten Medaillen in ihren Altersklassen ab. Ein toller Tag war das, an den ich gerne zurückdenke.