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47. Nikolauslauf Erpel am 05.12.2010

So richtig Winter auf der Ley

Ungewöhnlich früh und hart war der Wintereinbruch in diesem Jahr. Seit über einer Wochen bibbern wir bei sibirischer Kälte mit Eis und Schnee. Keine guten Voraussetzungen also für Rekordjagden am Saisonende. Aber wann ist die Saison eigentlich beendet? Für viele von uns endet sie am letzten Tag des Jahres beim Silvesterlauf und beginnt bereits im Januar mit dem ersten vernünftigen (was ist vernünftig?) Angebot.

Wie dem auch sei - der von mir meistfrequentierte Lauf auf der Rheinhöhe mit tollem Blick auf die Ludendorffbrücke (“Brücke von Remagen”) soll es heute wieder sein. Nach meinem temporären Ausstieg aus dem Laufzirkus nach dem Essener Marathon eine erste Standortbestimmung. Und die unter wüsten Witterungsbedingungen, die von vorne herein klar machen, daß es vergleichsweise irreguläre Bedingungen geben würde. Nicht einmal der übliche Anfahrtsweg über die Serpentinen war möglich (eisbedingte Straßensperrung) und so ziehen wir (Elke und ich) eine Ausweichanfahrt durch den Wald, teilweise über die Laufstrecke einem Fußmarsch über die Serpentinen vor und finden einen guten Parkplatz direkt am Ort des Geschehens.

Die Fründe vom LT Siebengebirge sind vor Ort und den lievDerKlaus muß ich erst einmal aufklären, weshalb ich den Malberglauf geschwänzt hatte. Und unser MdB Erwin Rüddel freut sich über ein bekanntes Gesicht, das ihm die Strecke erklären kann. Da helfe ich doch gerne und als Ausgleichsmaßnahme wird er direkt als Schirmherr für unseren StaffelMarathon verhaftet. Eine Runde (1,575 km) wird eingelaufen und die Strecke inspiziert. Der Veranstalter hat sich alle Mühe gegeben und die neuralgischen Punkte und auch dazwischen immer mal wieder mit Split abgestreut, am man ist doch ganz schön am Rutschen und muß, insbesondere in den engen Kurven, aufpassen, sich nicht auf die Fr... zu legen.

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Los geht es um Punkt 12 Uhr unter der Aufsicht von St. Nikolaus, 6 flache Runden sind zu absolvieren. Daß heute keine Rekorde möglich sind kommt meiner fehlenden Form sehr entgegen, da fällt sie nicht so auf und ich habe eine prima Ausrede! Die erste Runde ist mit 7:26 min. noch ganz OK, dann wird es schon etwas langsamer und bereits nach zweieinhalb Runden werde ich das erste Mal kassiert. Toll anzuschauen sind die schnellen Hirsche, die, mit Spikes versehen, wie der Wirbelwind an einem vorbeiflitzen. Beneidenswert. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken an die Weicheier, die heute gekniffen haben und zuhause geblieben sind. Blasenempfindliche Laufkameraden sind hier ausdrücklich ausgenommen!

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Die dritte Runde ist erst nach 7:41 min. zu Ende und ich tröste mich mit dem Gedanken, daß der heutige Lauf auch als flotte Trainingseinheit nicht umsonst gewesen sein wird. Martin, unser Zeitnehmer aus Halle/Saale, der auch hier verantwortlich ist, fotografiert und wird beauftragt, am Ende der vierten Runde ein Foto zu schießen und das macht er auch zuverlässig. Danke, Martin! Mit akustischer Schwermetallunterstützung gehe ich die letzten beiden Runden an und bin in Anbetracht der Umstände mit den benötigten 45:21 min. gar nicht mal so unzufrieden. Und werde damit doch tatsächlich Kreismeister in der M 50! Im Ziel gibt es den traditionellen Weckmann und so lichtet mich Lauffreundin Angela ab, die mich in meiner “Verkleidung” vorher gar nicht erkannt hatte.

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Mit heißem Tee und Weckmann machen Elke und ich es uns auf Einladung der netten 7gebirgler in deren Zelt gemütlich und sind noch jet am Schwaate. Wie immer bin ich am Ende froh, heute nicht gekniffen zu haben. Als wir losfahren, beginnt es wieder zu schneien und was gibt es Schöneres als dann zuhause vor dem knisternden Kamin dem Nichtstun zu fröhnen? Die Mischung zwischen Aktivität und Regeneration ist es doch, die Wohlgefühl produziert. Mal schauen, ob ich dieses Jahr noch etwas machen werde.
 

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