Die erste wirklich aussagekräftige Zwischenzeit nach 5 km beträgt dennoch 25:01 min., wirklich eingebremst haben wir also nicht. Eckberts Vorwärtsdrang ist ungebrochen, ich kann gut mithalten. Nach 7 km und nochmaliger Autobahnunterquerung geht’s zum zweiten Mal über die Sieg. Die Ortschaft Weldergroven passierend sind die ersten 10 km in exakt 51 min. abgearbeitet. Eine Laufuhr besitzt Eckbert (noch) nicht, daher melde ich ihm die jeweiligen Zwischenzeiten. Der Herr ist zufrieden. Auf zunächst schnurgeradem Radweg kommen wir durch Oberauel zur einzigen nennenswerten Herausforderung: Zwei lt. Streckenprofil knackigen Steigungen, die wohl den Löwenanteil der 339 avisierten Höhenmeter beinhalten. Diese entpuppen sich, unterbrochen bzw. gefolgt von zwei strammen Bergabstücken, für mich als problemlos machbar. Schien ich ihn kurz vor der ersten Steigung ziehen lassen zu müssen, bin jetzt ich am Berg voraus. Hier muß einfach jeder seinen geeigneten, individuellen Rhythmus finden.
Nach 15 km stehen 1:18:27 Std. zu Buche, was hochgerechnet und ohne Einbruch eine Endzeit unter den avisierten 1:55 Std. erwarten läßt. Bei 16 km hat die Berg- und Talfahrt ihr Ende gefunden und der Rest der Strecke verläuft flach. Wieder über die gleiche Siegbrücke wie vorhin beginnt Eckbert bei km 19, die BAB letztmals unterquerend, den heimischen Stall zu riechen und verschärft das Tempo, vermutlich bemerkt er das nicht einmal. Für mich würde das unbedingte Mithaltenwollen grenzwertig werden, daher lasse ich leicht abreißen, ohne selber langsamer zu werden. Immerhin wartet in zwei Wochen eine größere Aufgabe auf mich, da möchte ich nichts unnötig riskieren. Bekanntes taucht auf (auch der knipsende Mitfahrer Josef), dann sind wir beide im Abstand von 13 Sekunden als 59. bzw. 63. Mann von 139 (mit den Frauen insgesamt 190 Finisher - eine Steigerung um satte 50% ggü. dem Vorjahr!) unter 1:51 Std. im guten Mittelfeld gelandet. Eckbert strahlt zurecht. Auch wenn sich die angedrohten 339 Höhenmeter in der Realität als lediglich 190 herausgestellt haben.
Ich erhalte eine kleine Medaille, er nicht. Nach längerer Klärungsphase und dem vergeblichen Warten auf Nachschub weist man uns darauf hin, daß dies nur die restlichen Schülermedaillen waren, die man vollzählig ausgeben wollte. Logo, daß ich meine daraufhin weitergebe. Ist hier und heute ein neuer Stern am Läuferhimmel aufgegangen? Man weiß es nicht. Ich jedenfalls werde versuchen, weiter segensreich zu wirken. Eine konkrete Idee habe ich bereits.
|